Piotr bezwingt die Alpen
236 Kilometer, 13400 Höhenmeter, das war der Transalpine Run 2021, eine Alpenüberquerung in sieben Etappen. Piotr Kucharczyk (36) nahm dieses Jahr zum ersten Mal teil und belegte mit seiner Laufpartnerin prompt Platz 6 in der Mixed-Wertung.
Das Interessante dabei: Piotr ließ sich in der Vorbereitung von TSG-Mitglied Sascha Nikolajewicz coachen. Sascha, ehemaliger Profisportler, hat sich vor kurzem als Gesundheitsberater selbständig gemacht und konnte Piotr im Bereich Ernährung auf die ungewohnte Herausforderung vorbereiten. Näheres erzählt er im Interview.
Ein Lauf über die Alpen – wie kommt man auf so was?
Piotr: Die Idee kam mir in diesem Frühjahr. Ich wollte nach der Corona-Zeit einen ganz besonderen Lauf machen und bin eher zufällig auf den Transalpine Run gestoßen. Der hat mich sofort begeistert.
Hattest du schon Erfahrung mit Ultraläufen?
Piotr: Das Höchste der Gefühle war bisher ein Marathon …
Wie muss man sich die Herausforderungen unterwegs vorstellen?
Piotr: Täglich ist man zwischen vier und acht Stunden auf den Beinen, oftmals am Limit und darüber hinaus. Vor allem auf felsigem Untergrund und Trails muss man ständig hochkonzentriert sein, wenn man einen Fuß vor den anderen setzt. Dazu die kurzen Erholungsphasen vor allem nach den längeren Läufen und am nächsten Morgen wieder fit für die nächste Etappe zu sein. Gleichzeitig ist es einfach traumhaft, in den Bergen zu laufen, und wir hatten beste Bedingungen. Ich habe ich mir auch immer die Zeit genommen, die herrliche Landschaft zu genießen.
Und wie hast du dich nun vorbereitet?
Piotr: Die Vorbereitung war relativ kurz und ich hatte auch bis zum Start des Laufs nicht allzu viele Laufkilometer absolviert. Trotzdem war ich immer überzeugt den Lauf zu finishen. Dieses Ziel hatte für meine Laufpartnerin und mich immer Priorität.
Zumindest auf dem Gebiet Ernährung warst du ja nichts dem Zufall überlassen: durch die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsberater Sascha Nikolajewicz.
Piotr: Sascha verfügt auf Grund seiner sportlichen Vergangenheit über einen großen Erfahrungsschatz. Wir hatten vor dem Lauf einige Termine, in denen Sascha mir für jede Etappe einen individuellen Nutrition Plan erarbeitet hat. Dabei ging er auch auf meine Wünsche und Gewohnheiten ein. z.B. dass ich kein großer Fan von Gels bin. Ich wusste jederzeit vor, während und nach einem Lauf, was ich zu mir nehmen muss, um meinen Energiebedarf während des Laufs zu decken.
Und wie hat sich das im Wettkampf ausgewirkt?
Piotr: Vor dem Lauf habe ich das Thema Ernährung beim Sport nicht allzu sehr auf dem Schirm gehabt. Ich habe beim Laufen gegessen, wenn ich Hunger hatte, nur dann ist es meistens schon zu spät. Sascha hat mir gezeigt dass es immens wichtig ist, dem Körper während der Belastung kontinuierlich Nährstoffe zuzuführen. Ein guter Ernährungsplan ist mindestens genauso wichtig wie ein guter Trainingsplan.